Der Vorstand der Spar-u.Kredit-Bank eG konnte in der Generalversammlung am 02. Juni 2025 im gut gefüllten Saal der Gaststätte Hessischer Hof in Gemünden (Wohra) über eine insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2024 berichten. Der Versammlungsleiter und neue Aufsichtsratsvorsitzende Harald Stehl begrüßte die Mitglieder und Gäste.
Generalversammlung 2025
Generalversammlung der Spar-u.Kredit-Bank eG am Montag, 02. Juni 2025 in der Gaststätte "Hessischer Hof" in Gemünden
Der Vorstandsvorsitzende Martin Möbus berichtete über die Geschäftsentwicklung der Bank im Jahr 2024, sowie über die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er ging zunächst auf die Herausforderungen ein. „Das Jahr 2024 war wieder ein Jahr voller Herausforderungen – nicht nur für uns, sondern für die gesamte deutsche Wirtschaft.“, resümierte Möbus. Das preisbereinigte Bruttoinlands-produkt in Deutschland ist um 0,2 % gesunken. „Besonders betroffen war das verarbeitende Gewerbe, das sich in einem ständigen Kampf gegen steigende Kosten und ungewisse politische Rahmen-bedingungen befand“, so Möbus.
Hohe Energiepreise, die durch geopolitische Spannungen und die Unsicherheiten auf den globalen Märkten bedingt seien, hätten viele Unternehmen in ihrer Existenz bedroht. Auch die hohe Steuerlast und der anhaltende Fachkräftemangel seien ein schwerer Rucksack, den viele Unternehmen tragen müssten. „Bürokratische Hürden und eine veraltete Infra-struktur taten ihr Übriges, um die eh schon schwierige Situation weiter zu verschärfen“, kritisierte Möbus.
Trotz dieser Herausforderungen habe es aber auch Lichtblicke gegeben. Die Inflation sei im Jahresdurch-schnitt auf 2,2 % gesunken und der DAX habe ein Rekordhoch von 20.426 Punkten erreicht.
„Besonders wichtig ist, sich in diesen schwierigen Zeiten auf die vorhandenen Chancen zu konzentrieren und die positiven Aspekte nicht aus den Augen zu verlieren“, stellte Möbus fest.
Die Bank habe ihre Hausaufgaben aber erledigt.
„Trotz der vielen Herausforderungen hat sich die Spar-u.Kredit-Bank auch im letzten Jahr nicht nur positiv entwickelt, sondern auch konsequent weiter in Ihre Zukunft investiert“, informierte Möbus.
Die Bank habe intensiv daran gearbeitet, Ihre Dienstleistungen weiterzuentwickeln und Ihren Mitgliedern und Kunden noch bessere Lösungen anzubieten. „Wir haben in den letzten Jahren weiter intensiv in die Ausweitung unserer Onlineprozesse und in Digitalisierung investiert“, so Möbus.
Ein immer wichtig werdender Bestandteil der Digitalisierung, sei auch das Thema der künstlichen Intelligenz (KI). Die Entwicklung der KI habe in den vergangenen Jahren sehr an Fahrt aufgenommen und sei weit vorangeschritten. „Uns allen begegnet KI mittlerweile täglich: Sei es durch Sprachassistenten wie Siri und Alexa, autonomes Fahren oder auf uns personalisierte Produktempfehlungen in Online-shops“, erklärte Möbus. Bei vielen Menschen seien Programme wie ChatGPT, ein KI-basiertes Sprachmodell, bereits in der Arbeitswelt etabliert.
Auch wir haben mittlerweile ein ähnliches Modell zur Unterstützung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Haus eingeführt“, informierte Möbus. KI würde Berufe in der Zukunft deutlich verändern, aber selten komplett ersetzen. Laut einer Studie des MIT (dem Massachusetts Institute of Technology) würden viele Aufgaben zukünftig von Mensch und KI gemeinsam übernommen werden.
„KI wird auch das Bankgeschäft der Spar-u.Kredit-Bank nachhaltig verändern“, prognostizierte Möbus.
Doch die Fortschritte auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz brächten auch Ängste mit sich: „Kontrollverlust, Datenmissbrauch, Fake-News und Manipulation sind nur einige davon“, gab Möbus zu bedenken.
Im Umgang mit KI sei es daher besonders wichtig: Manipulation zu verhindern, Transparenz zu zeigen und Datenschutz sicherzustellen. Darüber hinaus bliebe für die Bank aber der persönliche Kontakt zu Ihren Kundinnen und Kunden unverzichtbar. Die Bank setze auch weiterhin auf persönliche Beziehungen zu Ihren Mitgliedern und Kunden. „Ich verspreche Ihnen, der persönliche Kontakt und insbesondere die persönliche Beratung bleiben auch in Zukunft besonders wichtig“, versprach Möbus.
Mit der Geschäftsentwicklung und dem Geschäftsergebnis der Bank im Jahr 2024 zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zufrieden.
Die Bilanzsumme sei im Jahr 2024 um 3,3 Mio. Euro auf rund 189 Millionen Euro, insbesondere durch ein gutes Wachstum von über fünf Prozent bei den Kundeneinlagen, weiter gestiegen. Dies ist ein Zeichen des Vertrauens, das Sie in uns setzen.“, bemerkte Möbus. Hierzu hätten vor allem die neuen attraktiven Anlageprodukte der Bank beigetragen.
Die Vermittlung von Finanzierungen an die Verbundpartner der Bank hätten sich im Jahr 2024 mit einem positiven Wachstum von über vier Prozent ebenfalls gut entwickelt. Daraus folgend habe sich das insgesamt betreute Kundengesamtvolumen an Geldanlagen und Krediten der Bank um 7,7 Mio. Euro auf 325,4 Mio. Euro weiter erhöht.
Neben den guten Bilanzzahlen ist der Bank auch weiterhin soziales Engagement besonders wichtig, betonte Möbus. Es seien von der Bank auch im letzten Jahr wieder Mittel für insgesamt 26 gemeinnützige Projekte zur Verfügung gestellt worden.
Besonders hob er dabei die Ausstattung der Schulanfänger der regionalen Grundschulen mit Brotdosen für ein gesundes Frühstück und die Ausstattung der Schulen mit Hochbeeten hervor.
Im Anschluss bedankte sich Möbus im Namen des Vorstands auch nochmals ausdrücklich für die hohe Einsatzbereitschaft und die gezeigte Leidenschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank.
Zudem bedankte er sich auch bei den Mitgliedern und Kunden der Bank für das entgegengebrachte Vertrauen und beim Aufsichtsrat für ein verantwortungsbewusstes und sehr konstruktives Miteinander. „Wir sind mit dem vergangenen Geschäftsjahr insgesamt zufrieden und blicken weiter optimistisch in die Zukunft.“, so Möbus.
„Unser Förderauftrag hat für uns weiter höchste Priorität“, versicherte er. Die Bank sei wirtschaftlich und organisatorisch stabil aufgestellt und habe ihre Rolle als verlässlicher Partner für die Privat- und Firmenkunden der Bank weiter gefestigt.
„Unsere Bank bleibt nicht nur ein Ort, an dem Geld verwaltet wird, sondern ein Partner, der in schwierigen Zeiten fest an Ihrer Seite steht“, versprach der Vorstandsvorsitzende den Mitgliedern der Bank.
Danach berichtete das Vorstandsmitglied Marco Waßmuth über die Details der Entwicklung der Ertragslage und unterbreitete der Versammlung den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Vorweg konnte er den Mitgliedern wieder die Zahlung einer Dividende in Höhe von insgesamt 3,5 % sowie die ausreichende Dotierung der Rücklagen bekannt geben. Er ging auf die einzelnen Ertrags- und Aufwandsposten sowie auf Einfluss nehmende Entwicklungen und Rahmen-bedingungen ein. Die betrieblichen Erträge konnten aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen, insbesondere durch einen gesunkenen Zins- und Provisionsüberschusses gegenüber dem Vorjahr nicht gehalten werden. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Preise haben sich leider auch die Betriebskosten in Form von Personal- und Sachkosten im Jahr 2024 deutlich erhöht. „Die Preissteigerungen in nahezu allen Kostenpositionen haben sich entsprechend negativ auf die Sachkosten ausgewirkt“, bemerkte Waßmuth.
Das Betriebsergebnis vor Bewertungsänderung fällt mit 1.395 TEUR somit zum Vorjahresvergleich geringer aus, sei aber weiterhin als gut einzuschätzen. „Es lag damit weiterhin etwas höher als die Vergleichswerte anderer Genossenschaftsbanken“, freute sich Waßmuth.
Nach erhöhter Risikovorsorge, der Zahlung von Steuern und Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken verbleibt im Jahr 2024 ein Jahres-überschuss in Höhe von 386 TEUR (Vorjahr: 361 TEUR).
Durch den erfolgten Ausbau von Immobilien-positionen und die damit verbundene Erzielung von höheren Mieterträgen habe die Bank seit dem Jahr 2023 eine weitere Immunisierung vom reinen Zinsgeschäft generiert. „Aktuell gibt es aber insbesondere aufgrund gestiegener Zinsen und Alternativen am Anlagemarkt zunächst keine Planungen für weitere Immobilienkäufe“, so das Vorstandsmitglied. Das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich von 22,5 Mio. Euro auf 23,3 Mio. Aufgrund einer weiterhin soliden Geschäftspolitik erwarte die Bank auch für das Jahr 2025 eine solide Geschäftsentwicklung und ein verbessertes und zufriedenstellendes Jahresergebnis.
Waßmuth kritisierte die vom Gesetzgeber für kleinere Banken, aber auch für die mittelständischen Unternehmen weiter vorhandene unverhältnismäßige Regulierung und überbordende Bürokratie.
„Der gesamte Mittelstand in Deutschland erstickt an Bürokratie und Regulierung“, meinte Waßmuth.
Selbst die praxisorientierte Forschung zur Lage des Mittelstands in Deutschland würde in seltener Einmütigkeit feststellen, dass es so wie bisher nicht weitergehen könne. „Das lähmende Gift einer unbändig wachsenden Bürokratie zermürbt selbst hartgesottene Unternehmer“, kritisierte Waßmuth.
In immer neuen Wellen würden europäische und nationale Verordnungen, Richtlinien, Berichtspflichten die Unternehmen erreichen und vor allem steigende Kosten, Verärgerung und die Demotivation von Belegschaft, Managern und Inhabern bei der Erfüllung verursachen. Bürokratie als Organisationsform für das Funktionieren eines Staates, einer Gesellschaft und der Wirtschaft sei zwar grundsätzlich notwendig, da es den nötigen Ordnungsrahmen garantiere.
„Der zeitliche und finanzielle Aufwand zum Vollzug der neuen Pflichten erreicht mittlerweile aber oft abstruse Ausmaße“, ärgerte sich Waßmuth.
Auch die Spar-u.Kredit-Bank müsse weiter den Spagat zwischen ordnungsgemäßer Umsetzung der rechtlichen und organisatorischen Vorgaben zum einen und der Erbringung einer ordentlichen Dienstleistung zum anderen hinbekommen. Gleichzeitig müsse Sie aber gerade vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels auch ein attraktiver Arbeitgeber sein.
„Bisher ist uns das alles aber immer noch ganz gut gelungen“, zeigte sich Waßmuth weiter durchaus optimistisch.
Der Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Genoverband e.V., Frankfurt wurde vom neuen stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Siebert vorgetragen. Herr Siebert hatte auf eigenen Wunsch den Aufsichtsratsvorsitz im September 2024 abgegeben. Turnusgemäß schieden Frau Katharina Tils und Herr Axel Winter aus dem Aufsichtsrat aus. Beide wurden von der Generalversammlung in das Gremium des Aufsichtsrates der Bank wiedergewählt.
