Generalversammlung 2024

Generalversammlung der Spar-u.Kredit-Bank eG am Montag, 03. Juni 2024 in der Gaststätte "Hessischer Hof" in Gemünden

Der Vorstand der Spar-u.Kredit-Bank eG konnte in der Generalversammlung am 03. Juni 2024 im gut gefüllten Saal der Gaststätte Hessischer Hof in Gemünden (Wohra) über eine insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2023 berichten. Der Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Siebert begrüßte die Mitglieder und Gäste.

Der Vorstandsvorsitzende Martin Möbus berichtete über die Geschäftsentwicklung der Bank im Jahr 2023, sowie über die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er ging zunächst auf die Herausforderungen ein. „Das Jahr 2023 war anstrengend, weiterhin krisenhaft und wieder einmal sehr herausfordernd“, resümierte Möbus.
Noch immer säße allen ein wenig der Pandemie-Schrecken in den Knochen und dieser habe darüber hinaus leider auch immer noch Auswirkungen auf die aktuelle wirtschaftliche Lage. Gleiches gelte für den anhaltenden russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. „Die Folgen haben wir im letzten Herbst und Winter bis in unsere eigenen vier Wände und im wahrsten Sinne des Wortes am eigenen Leibe gespürt nämlich beim Heizen, aber auch in unserem Geldbeutel“, so der Vorstandsvorsitzende.
Und nun sei auch noch ein zweiter Krisenherd im Nahen Osten hinzugekommen. „Ob und wie dieser langfristig gelöst werden kann, ist bis heute immer noch nicht absehbar“, befürchtete Möbus.
Darüber hinaus blieben die beiden Mammutaufgaben, sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Digitalisierung weiter voranzutreiben weiter bestehen. „Wie man merkt: Die Liste an Herausforderungen, die es für uns alle zu bewältigen gilt, ist weiter lang“, stellte Möbus fest. Die bereits Ende 2022 im Zuge des Ukrainekriegs eingetretene Wirtschaftsschwäche in Deutschland hätte auch das gesamte Jahr 2023 weiter angehalten und das Bruttoinlandsprodukt sei gegenüber dem Vorjahr sogar mit -0,3 % leicht gesunken. „Dabei war die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes geprägt durch mehrere kräftige Leitzinsanhebungen der Notenbanken, die in der Folge zu höheren Kreditzinssätzen führten - aber auch durch einen gravierenden Fachkräftemangel, immer wieder auftretenden Materialengpässen, sowie einen deutlichen Kaufkraftentzug als Ergebnis der nach wie vor hohen Teuerung“, erklärte Möbus. Der Anstieg der Kreditzinsen hätte sich in der Folge dann negativ auf die Kreditnachfrage, aber auch auf die Entwicklung am Immobilienmarkt ausgewirkt.
„Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ging im Jahr 2023 deutlich zurück“, informierte Möbus.
Die gestiegenen Zinsen und die höheren Kosten hätten die Ungewissheit steigen und in der Folge auch die Nachfrage nach Krediten und anderen Finanzprodukten deutlich zurückgehen lassen.
Auch auf die Kundinnen und Kunden der Spar-u. Kredit-Bank habe das vergangene Jahr Einfluss gehabt. Neben der allgemeinen Verunsicherung wegen des Ukraine-Krieges habe auch die Energiekrise und die hohe Inflationsrate für eine deutliche Erhöhung der Lebenshaltungskosten gesorgt.
Möbus mahnte aber zugleich, dass gerade in schwierigen Zeiten und hoher Inflation der Vermögensaufbau und auch eine gute Vermögensstrukturierung wichtig seien.
Insbesondere monatliche Fondssparpläne würden hier den Einstieg leicht machen. „Denn nicht nur unsere Sportler wissen: Nur wer sinnvoll und regelmäßig trainiert, wird mit Erfolg belohnt. Gleiches gilt für die Geldanlage. Auch beim Sparen zählen ein guter Plan und Durchhaltevermögen“, so Möbus weiter.
Die Bank habe in den letzten Jahren auch weiter intensiv in die Ausweitung ihrer Onlineprozesse investiert. Die Kunden der Bank könnten heute Ihre Geldanlage, aber auch viele weitere Dinge, wie z.B. Darlehen aufnehmen, einen Dispokredit für das Konto abschließen, eine Kreditkarte beantragen, Vollmachten vergeben, die Adresse oder den Freistellungsauftrag ändern, diverse Versicherungen abschließen oder das Online-Banking einrichten, auch selbständig bequem von zu Hause oder unterwegs erledigen. „Derzeit nutzen bereits 2 von 3 Girokontoinhabende in unserem Haus die Möglichkeiten des Online-Bankings und viele davon auch unser Kontoführungsgebührenfreies Online-Konto. Auch unsere VR Banking App wird heute deutlich stärker genutzt“, informierte Möbus.
Mit der Geschäftsentwicklung und dem Geschäftsergebnis der Bank im Jahr 2023 zeigte sich der Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden. Auch im anspruchsvollen Umfeld des letzten Jahres hätte sich die Spar-u.Kredit-Bank wieder einmal sehr widerstandsfähig gezeigt. „Unter sehr herausfordernden wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und der Welt, ist es unserer Bank gelungen, ein gegenüber dem Vorjahr verbessertes Vor-Steuer-Ergebnis zu erzielen und auch das gute Geschäftswachstum weiter fortzusetzen“, freute sich Möbus. Zum guten Ergebnis hätten unter anderem der gestiegene Zinsüberschuss, der Zuwachs bei den Miet- u. Pachteinnahmen der bankeigenen Immobilien sowie ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Bewertungsergebnis aus den Eigenanlagen beigetragen. Die Bilanzsumme ist im Jahr 2023 um 9,6 Mio. Euro (+5,4 %) auf 186 Millionen Euro weiter deutlich gestiegen. Auch das Kreditgeschäft der Bank hat sich trotz Krise sehr positiv entwickelt, der Bestand an Kundenkrediten konnte um 4,6 Mio. (+4,1 %) auf 117,3 Mio. Euro ebenfalls deutlich ausgebaut werden. „Trotz der zunehmenden Knappheit an Handwerkern, Material und der allgemeinen Verunsicherung aufgrund des damaligen Auslaufens von Fördermaßnahmen der Bundesregierung, konnten wir mit unseren speziell aufgelegten Klimadarlehen unsere Kunden unterstützen ihre energetischen Sanierungen und Modernisierungen erfolgreich zu realisieren“, freute sich Möbus. Ein Teil des positiven Wachstums im
Kundenkreditgeschäft sei auch auf ein deutliches Wachstum von über 4,5 Mio. Euro (+ 8,7 %) von 51,7 Mio. auf 56,2 Mio. im Firmenkundenkreditgeschäft der Bank zurückzuführen gewesen. „Damit können wir mit Stolz sagen, dass die Spar-u.Kredit-Bank eG im Jahr 2023 wieder einen besonderen Beitrag zur Unterstützung der Wirtschaft hier vor Ort geleistet hat“, bemerkte Möbus.

Auch die bilanziellen Kundeneinlagen sind um 4,4 Mio. Euro (+3,7%) auf 122,1 Mio. weiter angestiegen.
Hierzu hätten vor allem die neuen attraktiven Anlageprodukte der Bank, wie z.B. das SKB FlexPlus42, das den Wunsch des Kunden nach kurzfristiger Verfügbarkeit, mit einem attraktiven Zinsertrag verbindet, und längerfristige Festgeld- und Sparbriefanlagen beigetragen. Daraus folgend habe sich auch das insgesamt betreute Kundengesamtvolumen an Geldanlagen und Krediten der Bank um 13,7 Mio. Euro (+ 4,5%) auf 317,7 Mio. Euro weiter deutlich erhöht.
Neben den guten Bilanzzahlen ist der Bank auch weiterhin soziales Engagement besonders wichtig, betonte Möbus. Es seien von der Bank auch im letzten Jahr wieder über 26 TEUR für insgesamt 22 gemeinnützige Projekte zur Verfügung gestellt worden. Im Anschluss bedankte sich Möbus im Namen des Vorstands auch nochmals ausdrücklich für die hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter. „Ohne Ihr tolles Engagement wären diese guten Ergebnisse, die wir heute hier präsentieren können, nicht möglich gewesen“, dankte Möbus den Angestellten der Bank.
Zudem bedankte er sich auch bei den Mitgliedern und Kunden der Bank für das entgegengebrachte Vertrauen und beim Aufsichtsrat für ein verantwortungsbewusstes und sehr konstruktives Miteinander. „Damit können wir gestärkt durch ein gutes Geschäftsjahr 2023 auch weiter mit Zuversicht nach vorn blicken“, so Möbus. Die Bank habe sich wieder einmal als verlässlicher Partner erwiesen und darüber hinaus die gute Positionierung im Regionalmarkt bestätigt. Als einzig noch verbliebene Genossenschaftsbank mit ihrem Hauptsitz im ehemaligen Altkreis Frankenberg fühle sich die Bank auch unter schwierigen Rahmenbedingungen weiterhin gut aufgestellt. „Unser Förderauftrag, hat für uns weiter höchste Priorität. Gemäß unserem Slogan „Kompetent und nah“ werden wir weiter für Sie persönlich, mit Verlässlichkeit und Stabilität, hier in unserer Region für Ihre unterschiedlichen Anliegen und Bedürfnisse da sein!“, versicherte der Vorstandsvorsitzende.
Danach berichtete das Vorstandsmitglied Marco Waßmuth über die Details der Entwicklung der Ertragslage und unterbreitete der Versammlung den Vorschlag zur Gewinnverwendung. Vorweg konnte er den Mitgliedern wieder die Zahlung einer Dividende in Höhe von insgesamt 3,5% sowie die ausreichende Dotierung der Rücklagen bekannt geben. Er ging auf die einzelnen Ertrags- und Aufwandsposten sowie auf Einfluss nehmende Entwicklungen und Rahmenbedingungen ein. Der Zinsüberschuss der Bank habe sich gegenüber dem Vorjahr um 146 TEUR auf rund 3,39 Mio. Euro deutlich erhöht. Die Steigerung bei den Zinserträgen sei auch auf die bereits im Sommer 2022 begonnene Zinswende durch die Europäische Zentralbank zurückzuführen. Das Dienstleistungsergebnis konnte mit 1,32 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf hohem Niveau, fast konstant gehalten werden. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Inflationsrate hätten sich aber die Betriebskosten in Form von Personal- u. Sachkosten im Jahr 2023 deutlich um 359 TEUR erhöht.
„Die Preissteigerungen in nahezu allen Kostenpositionen haben sich entsprechend negativ auf die Sachkosten ausgewirkt“, bemerkte Waßmuth.
Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten durch höhere Mieteinnahmen der Bank um rund 415 TEUR gesteigert werden. Durch den erfolgten Ausbau von Immobilienpositionen und die damit verbundene Erzielung von höheren Mieterträgen habe die Bank im Jahr 2023 eine weitere Immunisierung vom reinen Zinsgeschäft generiert. „Aktuell gibt es aber insbesondere aufgrund gestiegener Zinsen und Alternativen am Anlagemarkt zunächst keine Planungen für weitere Immobilienkäufe – es sei denn, es würde sich eine gute Gelegenheit zum Erwerb einer sehr renditestarken Immobilie ergeben“, erklärte Waßmuth. Das Betriebsergebnis vor Bewertungs-änderung fällt mit 1.741 TEUR zum Vorjahresvergleich um 179 TEUR zwar leicht geringer aus, sei aber weiterhin als gut einzuschätzen, so das Vorstandsmitglied. „Es lag damit weiterhin etwas höher als die Vergleichswerte anderer Genossenschaftsbanken“, freute sich Waßmuth.
Das Bewertungsergebnis hat sich mit -170 TEUR gegenüber dem Jahr 2022 um über 1.150 TEUR deutlich verbessert. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stellt sich somit im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert dar. Nach Zahlung von 440 TEUR an Steuern und Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 770 TEUR verbleibt ein Jahresüberschuss von rund 361 TEUR.
Das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich deutlich von 20,4 Mio. Euro auf 22,5 Mio.
Aufgrund einer weiterhin soliden Geschäftspolitik erwarte die Bank auch für das Jahr 2024 eine solide Geschäftsentwicklung und ein zufriedenstellendes Jahresergebnis. Er kritisierte die vom Gesetzgeber für kleinere Banken weiter vorhandene unverhältnismäßige Regulierung. „Nach wie vor haben wir aber die Absicht, uns den vorhandenen und kommenden Herausforderungen zu stellen und diesen aktiv zu begegnen“, versicherte Waßmuth. Hierbei müsse die Bank weiter den Spagat zwischen ordnungsgemäßer Umsetzung der rechtlichen und organisatorischen Vorgaben zum einen und der Erbringung einer ordentlichen Dienstleistung zum anderen hinbekommen, sowie gleichzeitig auch ein attraktiver Arbeitgeber sein.

Der Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Genoverband e.V., Frankfurt wurde vom stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Harald Stehl vorgetragen. Turnusgemäß schieden die Herren Norbert Siebert und Harald Stehl aus dem Aufsichtsrat aus. Beide wurden von der Generalversammlung in das Gremium des Aufsichtsrates der Bank wiedergewählt.

(von links) Martin Möbus (Vorstandsvorsitzender), Norbert Siebert (Vorsitzender Aufsichtsrat), Harald Stehl (stv. Aufsichtsratsvorsitzender), Marco Waßmuth (Vorstandsmitglied)