Der Vorstand der Spar-u.Kredit-Bank eG konnte in der Generalversammlung am 26. Juni 2023 im vollbesetzen Saal der Gaststätte Hessischer Hof in Gemünden (Wohra) über eine insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 berichten. Der Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Siebert begrüßte die Mitglieder und Gäste.
Generalversammlung 2023
Generalversammlung der Spar-u.Kredit-Bank eG am Montag, 26. Juni 2023 in der Gaststätte "Hessischer Hof" in Gemünden
Der Vorstandsvorsitzende Martin Möbus berichtete über die Geschäftsentwicklung der Bank im Jahr 2022 sowie über die Rahmenbedingungen. Er ging zunächst auf die Herausforderungen ein.
„War im Vorjahr noch die Covid 19 - Pandemie das alles bestimmende Thema, so ist es nun der Krieg in der Ukraine und seine erheblichen Folgen“, resümierte Möbus. Dem einen Ausnahmezustand sei gleich der nächste in Sachen Energieversorgung, einbrechenden Lieferketten, hoher Inflation und deutlich gestiegenen Zinsen gefolgt. „War die Inflationsrate auch schon während der Corona-Pandemie deutlich angestiegen, sorgte der Wegfall von Gas- und Öllieferungen aus Russland für noch höhere Energiepreise“, stellte Möbus fest. Eine Seeblockade habe lange Zeit die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine verhindert und habe zu ebenfalls stark steigenden Getreidepreisen geführt. Auch weitere Rohstoffe seien knapp gewesen und hätten sich auch auf dem Weltmarkt deutlich verteuert. „Das alles hatte Einfluss auf die Verbraucherpreise und ließ die Inflationsrate und damit auch die Zinsen weiter steigen“, betonte er.
Die gestiegenen Zinsen und die höheren Kosten hätten die Ungewissheit steigen und in der Folge im Spätsommer des Jahres 2022 sukzessive auch die Nachfrage nach Krediten und anderen Finanzprodukten deutlich zurückgehen lassen.
Auch auf die Kundinnen und Kunden der Spar-u. Kredit-Bank habe das vergangene Jahr einen großen Einfluss gehabt. Neben der allgemeinen Verunsicherung wegen des Ukraine-Krieges habe auch die Energiekrise und die hohe Inflationsrate für eine deutliche Erhöhung der Lebenshaltungskosten gesorgt. „Unsere Beraterinnen und Berater konnten in vielen Gesprächen vorhandene Unsicherheiten aber auflösen und klären, in welchem Umfang Sparen weiterhin möglich und sinnvoll war oder ob Rücklagen aufgelöst werden mussten“, informierte Möbus.
Aber auch eine grundsätzlich gute Nachricht habe es im Zusammenhang mit den deutlichen Zinsanstieg für die Kundinnen und Kunden der Bank gegeben.
„Die Zinsen für Ihre Guthaben sind zurück“, so der Vorstandsvorsitzende. Er mahnte aber zugleich, dass gerade bei hoher Inflation Zinserträge allein oft nicht ausreichend seien, um die Kaufkraft zu erhalten. „Sinnvoll ist auch, ein zeitgemäß gut strukturiertes Depot zu besitzen, z.B. mit Investmentfonds, zu dem auch Substanzwerte wie Aktien und Sachwerte wie Immobilien gehören“, empfahl er.
Insbesondere Fondssparpläne würden hier den Einstieg leicht machen. „Mit ihnen können Sie regelmäßig, also Schritt für Schritt einen bestimmten monatlichen Betrag anlegen, damit langfristig von den Schwankungen der Märkte sogar profitieren und sich somit auch eine zeitgemäße Vermögensstruktur aufbauen“, so Möbus weiter.
Mit der Geschäftsentwicklung und dem Geschäftsergebnis der Bank im Jahr 2022 zeigte sich der Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden.
Die Spar-u.Kredit-Bank habe sich auch im Jahr 2022 trotz der global schwierigen Rahmenbedingungen weiter sehr positiv entwickelt: „Wir haben das geplante ordentliche Ergebnis erreicht bzw. sogar noch übertroffen und auch unseren Wachstumskurs weiter erfolgreich fortgesetzt“, freute sich Möbus.
Die Bank habe die betrieblichen Erträge steigern und die Betriebskosten sogar leicht reduzieren können. Zwar habe der massive Zinsanstieg, wie bei allen anderen Banken auch, zu erhöhten zinsinduzierten Abschreibungen bei den eigenen Wertpapieren der Bank geführt. „Aufgrund unserer Stärke können wir diese Entwicklung aber gut verkraften“, erklärte er.
Der eigene Wertpapierbestand der Bank sei gut und konservativ strukturiert. „Wertpapiere der Föderation Russland hatten und haben wir nicht in unserem Direktbestand. Auch gehen wir davon aus, dass ein Großteil der vorgenommenen zinsinduzierten Abschreibungen in den nächsten Jahren als außerordentlicher Ertrag der Bank auch wieder zugutekommen wird“, so Möbus.
Die Bilanzsumme ist im Jahr 2022 um 17,9 Mio. Euro (11,3 %) auf 176,4 Millionen Euro (Vorjahr 158,5 Mio.) weiter deutlich gestiegen. Auch das Kreditgeschäft der Bank hat sich trotz Krise sehr positiv entwickelt, der Bestand an Kundenkrediten konnte um 12,1 Mio. (12 %) auf 112,8 Mio. Euro (Vorjahr 100,7 Mio.) ebenfalls deutlich ausgebaut werden. Auch die bilanziellen Kundeneinlagen sind noch weiter leicht auf 117,7 Mio. angestiegen. Daraus folgend habe sich auch das insgesamt betreute Kundengesamtvolumen an Geldanlagen und Krediten der Bank um 8,8 Mio. Euro 304,4 Mio. Euro erhöht. Auch dies sei der höchste Stand in der Geschichte der Spar-u. Kredit-Bank, so Möbus.
Die Bank habe nun über Jahre hinweg nicht nur die Effizienz deutlich verbessert und kontinuierlich in Digitalisierung und Fortschritt investiert, sondern dank ihrer guten Ertragskraft auch das Eigenkapital weiter deutlich gestärkt. „Unserer Bank geht es sehr gut und darauf dürfen wir alle gemeinsam auch ein wenig stolz sein“, freute sich Möbus.
Neben den guten Bilanzzahlen ist der Bank auch weiterhin soziales Engagement besonders wichtig, betonte Möbus. So seien auch im letzten Jahr wieder über 25 TEUR für gemeinnützige Projekte von der Bank zur Verfügung gestellt worden. Als ein besonderes Projekt hob Möbus die Unterstützung der Bank zur Umsetzung der Veranstaltung „Festival gegen Krebs“ in Wohratal hervor. „Es freut uns, dass wir als Hauptsponsor mit dazu beitragen konnten, dass in mittlerweile insgesamt 5 Veranstaltungen über 130.000 Euro für krebskranke Kinder und deren
Familien im Kreis Marburg und Waldeck-Frankenberg zusammengekommen sind“, freute sich Möbus.
Er gratulierte dem Stammtisch „Komm mit – Tratsch Dich Fit zu diesem besonderen Erfolg. „Herzlichen Glückwunsch nach Wohra, für diese gelungene Veranstaltung, die feiern und helfen so fantastisch verbindet“, so Möbus.
Im Anschluss bedankte sich Möbus im Namen des Vorstands auch nochmals ausdrücklich für die hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter. Zudem bedankte er sich auch bei den Mitgliedern und Kunden der Bank für das entgegengebrachte Vertrauen. „Wir werden auch die neuen Herausforderungen, ganz im Sinne unseres genossenschaftlichen Slogans „Morgen kann kommen“, weiterhin nicht nur abarbeiten, sondern sie durch unser seriöses wirtschaftliches Handeln und unser gesellschaftspolitisches Engagement weiter versuchen aktiv mitzugestalten“, versicherte Möbus.
Er dankte auch den Mitgliedern des Aufsichtsrates für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. „Am Ende ist das gute Geschäftsergebnis unserer Bank wieder einmal das Resultat einer sehr gelungen Teamleistung“, so der Vorstandsvorsitzende.
Danach berichtete das Vorstandsmitglied Marco Waßmuth über die Details der Entwicklung der Ertragslage und unterbreitete der Versammlung den Vorschlag zur Gewinnverwendung.
Vorweg konnte er den Mitgliedern wieder die Zahlung einer Dividende in Höhe von 2,5 Prozent sowie die ausreichende Dotierung der Rücklagen bekannt geben. Er ging dabei auf die einzelnen Ertrags- und Aufwandsposten sowie auf Einfluss nehmende Entwicklungen und Rahmenbedingungen ein. Der Zinsüberschuss der Bank habe sich gegenüber dem Vorjahr um 408 TEUR auf rund 3,24 Mio. Euro deutlich erhöht. Die Steigerung bei den Zinserträgen sei auch auf die im Sommer 2022 begonnene Zinswende durch die Europäische Zentralbank zurückzuführen. Das Dienstleistungsergebnis konnte mit 1,35 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf hohem Niveau, quasi konstant gehalten werden.
Die Verwaltungskosten konnten durch einen etwas geringeren Personalbestand und etwas geringere Sachkosten um 45 TEUR leicht reduziert werden.
Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten durch höhere Mieteinnahmen der Bank ebenfalls gesteigert werden. Durch den Ausbau von Immobilienpositionen und die damit verbundene Erzielung von höheren Mieterträgen könne eine weitere Immunisierung vom reinen Zinsgeschäft generiert werden. „Auch diesem Ziel sind wir im Jahr 2022 mit unseren Investitionen einen spürbaren Schritt nähergekommen“, versicherte Waßmuth.
Das ordentliche Betriebsergebnis vor Bewertung und der zu zahlenden Steuern habe sich um 551 TEUR auf 1.919 TEUR weiter deutlich erhöht. „Es lag damit deutlich höher als die Vergleichswerte anderer Genossenschaftsbanken. Gut also, dass wir solch ein gutes Ergebnis hatten, so konnten wir, zinsinduzierte Abschreibungen vornehmen und trotzdem noch die Eigenmittel stärken“ resümierte Waßmuth.
Nach erfolgter erhöhter Risikovorsorge, Steuern und Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken verblieb ein Jahresüberschuss von rund 325 TEUR.
Das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich von 17,9 Mio. Euro auf 20,4 Mio. Aufgrund einer weiterhin soliden Geschäftspolitik erwarte die Bank wieder eine solide Geschäftsentwicklung und auch ein zufriedenstellendes Jahresergebnis 2023.

Der Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Genossenschaftsverbandes e.V., Frankfurt wurde vom stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Harald Stehl aus Gemünden vorgetragen. Turnusgemäß schieden Herr Thorsten Grosch und Herr Erwin Boucsein aus dem Aufsichtsrat aus. Herr Erwin Boucsein hat sich nach 23-jähriger Tätigkeit im Aufsichtsrat nicht mehr zur Wiederwahl gestellt. Er wurde mit dem Dank von Aufsichtsrat, Vorstand und Mitgliedern verabschiedet Da Herr Boucsein aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an der Versammlung teilnehmen konnte soll ihm noch im Nachgang zur Versammlung, in Anerkennung und Würdigung für die verdienstvolle Tätigkeit im Aufsichtsrat, die Ehrennadel in Silber des Deutschen Genossenschafts- u. Raiffeisenverbandes e.V. verliehen werden. Auf Vorschlag des Aufsichtsrates wurde in das Gremium des Aufsichtsrates der Bank, Frau Simone Feußner aus Haina neu und Herr Thorsten Grosch aus Gemünden wiedergewählt.
Zudem stimmte die Versammlung noch diversen Änderungen in der Satzung zu.
