Der Vorstandsvorsitzende der Spar-u.Kredit-Bank eG, Martin Möbus, konnte in der Generalversammlung am 07. Juni 2022 im Hessischen Hof in Gemünden (Wohra) über eine insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 berichten. Der Versammlungsleiter und Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Siebert aus Rosenthal begrüßte die Mitglieder der Bank und freute sich nach zwei Jahren der Pandemie, mit virtuellen Generalversammlungen, nun alle teilnehmenden Mitglieder wieder persönlich begrüßen zu können.
Generalversammlung 2022
Generalversammlung der Spar-u.Kredit-Bank eG am Dienstag, 07. Juni 2022 in der Gaststätte "Hessischer Hof" in Gemünden
Der Vorstandsvorsitzende Martin Möbus berichtete über die Geschäftsentwicklung der Bank im Jahr 2021 sowie über die aktuellen Rahmenbedingungen. Die Spar-u.Kredit-Bank habe sich im Jahr 2021 in allen Geschäftsbereichen sehr positiv entwickelt: „Alle wesentlichen Positionen konnten gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Wir blicken für unsere Bank weiter positiv und voller Zuversicht in die Zukunft.“ freute sich Möbus.
Er ging zunächst auf die schwierigen Rahmenbedingungen ein. „Hinter uns liegt nun ein weiteres Jahr, das sicherlich in vielen Bereichen wieder von der für uns bisher gewohnten Normalität abgewichen ist.“, resümierte Möbus weiter. In nur sehr kurzer Zeit habe es viele gravierende Veränderungen gebracht. „Die Corona-Krise hat weiterhin unser Geschäft geprägt, während wir uns gleichzeitig neben unserem Tagesgeschäft intensiv auch mit Zukunftsthemen wie neuen Geschäftsfeldern, Digitalisierung und Nachhaltigkeit beschäftigt haben“, stellte Möbus fest. Auch die Kundinnen und Kunden der Spar-u. Kredit-Bank hätten die Unterstützung; der Bank benötigt. „Viele Anfragen, zu Förderkrediten aus dem KfW-Corona-Programm galt es zu bearbeiten, unzählige Beratungsgespräche wurden geführt“, informierte Möbus. Die Filialen der Bank seien aber auch während der höchsten Inzidenzwerte geöffnet gewesen, der Zahlungsverkehr und die Bargeldversorgung habe zu jeder Zeit reibungslos funktioniert. Ein Großteil der Bankgeschäfte sei aber auch digital und telefonisch sichergestellt worden. Auch die Nutzung des Online Banking habe im letzten Jahr weiter zugenommen. So habe die Bank während der Pandemie besonders im telefonischen Kundenservice, beim Mobile- und Internetbanking über die ebenfalls neu gestaltete Online-Filiale der Bank, sowie auch beim Thema Videoberatung investiert. Im Zuge der Digitalisierung würden die Kundinnen und Kunden der Bank, aber auch deutlich erhöhte Anforderungen an die Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und die Qualität der finanziellen Dienstleistungen stellen. Vor diesem Hintergrund habe die Bank ihre Leistungen immer weiter an die Bedürfnisse angepasst. „So sind wir, zum Beispiel, heute Wochentags bereits von 6:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr abends und auch am Wochenende von 9:00 Uhr bis 14:00 Uhr telefonisch für Sie sieben Tage die Woche erreichbar“, freute sich Möbus. Vieles habe sich im letzten Jahr verändert. Unverändert geblieben sei jedoch der Kernauftrag, den die Bank als regionale Genossenschaftsbank habe. Nämlich die Förderung ihrer Mitglieder und die Förderung der Wirtschaft vor Ort. Von besonders hoher Bedeutung sei für die Spar-u.Kredit-Bank – neben der wichtigen Versorgung mit Bankdienstleistungen – auch die Funktion als verlässlicher Partner und Kreditgeber des Mittelstandes der Region über alle Konjunkturphasen hinweg. „Dieser Aufgabe haben wir uns wie die guten Zahlen zeigen auch in der Krise erfolgreich gestellt“, versicherte Möbus.
Aber die besonderen Herausforderungen würden der Bank leider auch im Jahr 2022 nicht ausgehen. Ende des vergangenen Jahres schien endlich etwas Licht am Ende des Tunnels zu sein. Der konjunkturelle Einbruch sei aufgeholt worden, wenn gleich auch deutlich weniger schwungvoll als zunächst erhofft, bemerkte Möbus. Die Wirtschaft habe wieder Mut gefasst. Die Unternehmen und die Menschen hätten endlich wieder tief Luft geholt nach einer viel zu langen Atempause, erklärte Möbus der Versammlung. Aber heute, vor dem Hintergrund der humanitären Katastrophe in der Ukraine, hielte die Welt erneut den Atem an. „Wir alle sind zutiefst erschüttert, welches Unglück und welches unermessliche Leid über das ukrainische Volk gebracht wird und dass die russische Regierung die Grenzen eines souveränen Landes und somit die Friedensordnung in Europa in Frage stellt“, ärgerte sich Möbus. Der Krieg, würde Familien auseinanderreißen, junge Menschen zu Soldaten machen und Kinder, Frauen und alte Menschen zu Flüchtlingen werden lassen. Möbus begrüße die bereits erfolgten harten Sanktionspakete seitens der EU. „Es ist heute nicht absehbar, ob sich dieser Konflikt noch über die Grenzen der Ukraine ausweitet. Wir alle aber hoffen, dass dieser sinnlose Krieg bald beendet sein wird“, wünschte sich Möbus. Gleichzeitig ging er auch auf die wirtschaftlichen Fragen des Konfliktes ein. „Auch wenn es angesichts des menschlichen Leids sicherlich zweitrangig ist, wirft der russische Angriffskrieg aber auch wirtschaftliche Fragen auf“, so Möbus. Der Ukrainekrieg habe zu stark gestiegenen Energiepreisen und damit auch zu einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise geführt. Im Mai hätte die Inflationsrate bei 7,9 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit fast 50 Jahren gelegen.
Die Coronakrise und der Ukrainekrieg hätten zudem die Trends zur Digitalisierung und zur Deglobalisierung noch weiter beschleunigt. Es bestünde ein deutlicher Nachholbedarf bei Investitionen. Lieferketten müssten neu ausgerichtet werden, um die Abhängigkeiten vom Ausland zu verringern. Die vorhandene Infrastruktur müsse modernisiert, sowie generell die Widerstandskraft der Wirtschaft gegen äußere Schocks erhöht werden. Die durch den Klimawandel angetriebenen Bemühungen zu treibhausgasärmerer Energieerzeugung würden durch die stark gestiegenen Preise für die fossilen Energieträger verstärkt. Die Notenbanken befänden sich in einem Dilemma. Die durch Krieg und Pandemieeffekte gestiegene Inflation spräche für einen geldpolitisch strafferen, das geringere Wachstum für einen weiter stützenden Kurs. In diesem Spannungsfeld hätten sich die Notenbanken zunächst dazu entschieden, die geldpolitische Normalisierung einzuleiten. „Ob dies so bleibt, ist davon abhängig, ob eine Rezession vermieden und die Inflation in Zaum gehalten werden kann“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Aber eines sei schon jetzt klar: „Die Zeiten mit weiter zunehmender Digitalisierung, anhaltender Corona-Pandemie, dem fortschreitenden Klimawandel, explodierenden Rohstoffpreisen, nicht funktionierenden Lieferketten und einer massiv steigenden Inflation bleiben für uns alle weiter sehr herausfordernd“, stellte Möbus fest.
Mit der Geschäftsentwicklung und dem Geschäftsergebnis der Bank im Jahr 2021 zeigte sich der Vorstandsvorsitzende sehr zufrieden. Die Bilanzsumme ist im Jahr 2021 um 14,9 Mio. Euro (10,4 %) auf 158,2 Millionen Euro (Vorjahr 143,6 Mio.) gestiegen. Auch das Kreditgeschäft der Bank hat sich trotz Krise positiv entwickelt, der Bestand an Kundenkrediten konnte um 14,4 Mio. (16,4 %) auf 102,7 Mio. Euro (Vorjahr 88,3 Mio.) ebenfalls deutlich ausgebaut werden. Hinzu kommen noch die ausgereichten „Corona-Kredite“, die sich nicht in der Bilanz der Bank wiederfinden.
Das insgesamt betreute Kundenanlagevolumen der Bank sei um 18,1 Mio. Euro (11,1 %) auf 181,4 Mio. Euro gestiegen. Daraus folgend habe sich auch das insgesamt betreute Kundengesamtvolumen an Geldanlagen und Krediten der Bank um 31,1 Mio. Euro (11,7 %) auf 297,3 Mio. Euro deutlich erhöht. Die Bank würde auch im Gegensatz zu vielen anderen Banken in Deutschland keine Verwahrentgelte von Ihren Privatkunden erheben und habe das derzeit auch nicht vor, stellte Möbus klar. Er ging auf die einzelnen Ertrags- und Aufwandsposten sowie auf einflussnehmende Entwicklungen und Rahmenbedingungen ein. Die betrieblichen Erträge konnten trotz der mit der Pandemie einhergehenden Kontaktbeschränkungen gesteigert werden. Der Zinsüberschuss der Bank habe sich gegenüber dem Vorjahr um 127 TEUR auf rund 2,832 Mio. Euro erhöht. Die Steigerung bei den Zinserträgen sei allerdings ausschließlich auf höhere Erträge im Eigenanlagegeschäft zurückzuführen, während die Zinserträge im Kundengeschäft weiterhin leicht rückläufig waren, so Möbus. Insgesamt fiel auch das Dienstleistungsergebnis mit 1,361 Mio. EUR um 146 TEUR besser aus als im Vorjahr. Aufgrund der hohen regulatorischen Anforderungen sei es der Bank aber nicht mehr gelungen, die Personalkosten weiter deutlich zu reduzieren. „Die Betriebskosten der Bank hätten sich aufgrund von erhöhten Sachkosten auf 2,816 Mio. Euro um rund 43 TEUR erhöht. Das ordentliche Betriebsergebnis vor Bewertung und der zu zahlenden Steuern habe sich somit um 447 TEUR auf 1.368 TEUR aber deutlich erhöht. „Es lag damit höher als die Vergleichswerte der Genossenschaftsbanken des Verbandes“, so Möbus.

Nach Steuerzahlungen in Höhe von 329 TEUR (darunter rund 140 TEUR Gewerbesteuerzahlungen an die Gemeinden) und Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 670 TEUR verbliebe ein Jahresüberschuss von 319 TEUR. Auch das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital erhöhte sich von 16,5 Mio. Euro auf 17,9 Mio.
Dies sei aufgrund des starken Wachstums auch dringend erforderlich, so Möbus . Darüber hinaus ermögliche die Bank allen Ihren Mitgliedern die aktiv den Geschäftsbetrieb der Bank nutzen, derzeit die Zeichnung von maximal 15.000 Euro an Geschäftsguthaben. Die Mitglieder können somit auch am Erfolg der Bank teilhaben.
Den Mitgliedern konnte er wieder die Zahlung einer weit über dem Marktzinsniveau liegenden Dividende von 2,5 Prozent sowie die ausreichende Dotierung der Rücklagen bekannt geben. Aufgrund einer weiterhin soliden Geschäftspolitik erwarte die Bank wieder eine solide Geschäftsentwicklung und ein zufriedenstellendes Jahresergebnis 2022. Ab 2022 rechne die Bank aber – bei niedrigeren Zinsüberschüsse - mit etwas rückläufigen aber insgesamt weiter zufriedenstellenden Betriebsergebnissen. „Insbesondere auch der Russland-Ukraine-Konflikt kann bedingt durch notwendige Risikoabschirmungen wie Abschreibungen und Wertberichtigung auf Forderungen und Wertpapiere im Geschäftsjahr 2022 noch zu negativen Auswirkungen auf unsere Ertragslage führen“, mahnte Möbus. „Wir müssen und wir werden den erwarteten rückläufigen Ergebnissen weiter aktiv begegnen“, versprach Möbus. Geschäftsbereiche sollen weiter ausgebaut und auch durch den Ausbau von Immobilienpositionen der Bank und die damit verbundene Erzielung von Mieterträgen eine weitere Immunisierung von dem reinen Zinsgeschäft sukzessive erreicht werden. „Auch in diesem Bereich werden wir im Jahr 2022 ein ganzes Stück weiterkommen“, versicherte Möbus. Im Anschluss bedankte sich Möbus im Namen des Vorstands nochmals ausdrücklich für die hohe Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter. Zudem bedankte er sich im Namen des Vorstandes auch bei den Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen. „Wir werden auch die neuen Herausforderungen annehmen und freuen uns darauf, weiterhin mit vollem Einsatz für Ihre Wünsche und persönlichen Ziele da sein zu dürfen. Ganz im Sinne unseres neuen genossenschaftlichen Slogans „Morgen kann kommen“, versicherte Möbus. Er dankte auch den Mitgliedern des Aufsichtsrates für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.
Der Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Genossenschaftsverbandes -Verband der Regionen- e.V., Frankfurt wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Siebert verlesen. Turnusgemäß schieden Frau Katharina Tils aus Gemünden und Herr Axel Winter aus dem Aufsichtsrat aus. Beide wurden auf Vorschlag des Aufsichtsrates von der Versammlung in den Aufsichtsrat wiedergewählt. Zudem stimmte die Versammlung noch diversen Änderungen in der Satzung zu.
